Jg12: Heutige (Be-)deutungsmöglichkeiten der lutherischen Rechtfertigungslehre
SB S. 247 M 26 „Das Leben als unverdientes Geschenk“ (Text W. Gräb)
- viele Zwänge zur Rechtfertigung, Druck auf Menschen, Zwang mehr zu zu haben/ sein als man ist
- Sehnsucht nach dem Paradies äußert sich in Vergnügungszwang als „Belohnung für Geleistetes”
- Rechtfertigungslehre sagt: Menschenwürde definiert sich allein durch das Sein. Jeder Mensch verdient es, geliebt und anerkannt zu werden.
- R-glaube ist nach Paulus Glaube an den menschgewordenen Gott und damit an den unendlichen Wert des Menschen, den er von Gott erhalten hat
- Der Glaube sieht nicht auf das unzulängliche Ich, sondern auf Jesus, der Sünder kreist um sich selbst, der Glaubende schaut auf ihn.
- ICH bin ETWAS, weil ICH BIN (nicht weil ich etwas habe etc…)
- Die R.-lehre stärkt also das Selbstbewusstsein des Menschen
Text W. Huber
- “Gerechtigkeit Gottes” galt vor Luther als eine Eigenschaft Gottes
- Nach Luther wird daraus eine Gabe Gottes, also ein Geschenk
- Daraus resultiert die Möglichkeit einer neuen Sicht des Menschen.
- Bisher galt quasi das Leistungsprinzip. Daraus wird nun das Prinzip der bedingungslosen Annahme.
- Diese theologische Sicht steht freilich in großer Spannung zur heutigen Weltsicht (in der das Leistungsprinzip ja nach wie vor besondere Geltung hat)
- Dem ist entgegenzusetzen: Der Mensch als „Macher“ kann aber auch versagen oder sogar Verbrechen begehen.
- Es gibt nach wie vor eine große Sehnsucht nach Lebenssinn, die durch menschl. Leistung allein nicht erbracht werden kann.